Seit über vier Jahrhunderten dreht sich in Theley das Mühlrad – bis heute. Die Johann-Adams-Mühle ist somit eine der letzten erhaltenen und intakten historischen Wassermühlen im Saarland. 1589 wird sie erstmals schriftlich erwähnt. Die heutigen Mühlengebäude stammen aus dem Jahr 1735. Bis 1934 zerrieben die Mahlsteine das Getreide der Bauern aus der Umgebung zu Mehl. Die Arbeit erledigten zwei Müller, die mit ihren Frauen und Kindern auch in den Mühlengebäuden lebten. 1982 zogen die letzten Bewohner aus.
1983 erwarb die Gemeinde Tholey das unter Denkmalschutz stehende Gebäude und renovierte es originalgetreu. Der zweigeschossige, ursprünglich strohgedeckte Fachwerkbau mit seinem beeindruckenden Mühlrad ist heute die einzige Mühle im Saarland, bei der die Mahlstube noch mittelalterliche Züge aufweist. Das achtspeichige, oberschlächtige Wasserrad mit seinen 50 Schöpfwerken wurde aus Eichenholz rekonstruiert. Ebenso wie die zwölf Meter lange Rinne, getragen von drei Brückenbögen, die das Wasser aus dem Mühlteich von oben auf das Mühlrad leitet. Der Mühlteich liegt etwa 50 Meter oberhalb der Mühle und hat ein Fassungsvermögen von 600 bis 700 Kubikmeter. 5,60 Meter lang und über einen halben Meter stark ist die Achse aus Eichenholz, über die das Mühlrad die Malsteine antreibt. Der freistehende Mühlstuhl ist bis auf wenige ersetzte Einzelteile original erhalten. Auch die offene Feuerstelle und der Backofen im Wirtschaftsraum wurden originalgetreu restauriert. Die Fachwerkwände des Gebäudes wurden ausgefacht und mit Lehm-Strohgemisch verfüllt. An Stelle eines Strohdaches schützt ein Reetdach das Mühlengebäude. Das Mühlenensemble beherbergt heute das Kreismühlenmuseum, in dem das Leben der einstigen Müllerfamilien wieder lebendig wird. Küche, „Gudd Stubb“ und das Schlafzimmer sind mit Möbeln aus dem 19. Jahrhundert eingerichtet. Dazu kommt die Ausstellung „Vom Flachs zum Leinen“, die an den Flachsanbau in der Region erinnert.