Tholey

Wo schon Kelten und Römer lebten

Der Luftkurort Tholey mit seinen rund 2300 Einwohnern ist geprägt durch seine einmalige Lage am Südhang des Schaumberges. Tholey ist heute Sitz der Verwaltung der gleichnamigen Gemeinde und durch die Ansiedlung mehrerer Einkaufsmärkte und von Unternehmen ein wirtschaftliches Zentrum der Region. Die Geschichte Tholeys ist vielseitig und uralt. Im Schutze des Berges, der mit seinen 569 Metern Höhe weithin sichtbar das Land überragt, haben schon in sehr früher Zeit Menschen gesiedelt.

Viele Epochen der Vor- und Frühgeschichte haben auf und um den Schaumberg eine Fülle von archäologischen Zeugnissen hinterlassen, die als Bodendenkmäler im Gelände und als Fundstücke, beispielsweise im Museum „Theulegium“ in der Ortsmitte, zu besichtigen sind. Bereits die Kelten bauten die Bergkuppe als Fliehburg aus. Die Wallgraben westlich und nördlich des Plateaus und eine so genannter "Keltenstein" (Opferstein, "Klapperstorchstein") erinnern noch heute an diese Zeit.

Wie zahlreiche Siedlungs- und Grabfunde belegen, war Tholey auch ein regionales römischen Zentrum. Spuren davon sind heute im Grabungsgebiet „Wareswald“ zu sehen. Die Geschichte des christlichen Tholey beginnt mit dem Testament des Adalgisel, eines auch Grimo genannten fränkischen Adligen, der im Jahr 634 die, von ihm in den Resten der römischen Badeanlage errichteten Kirche mit umfangreichen Liegenschaften dem Bischof von Verdun vermachte. Die Abtei Tholey gilt als das älteste Kloster auf heutigem deutschen Boden.

Zum Schutze der Abtei und ihrer Besitzungen wurde etwa um 1200 auf dem Schaumberg eine Burg errichtet, die während des 30-jährigen Krieges endgültig zerstört wurde. Seit 1976 steht auf dem Schaumberg ein moderner Turm, gewidmet der deutsch-französischen Aussöhnung und der friedlichen Begegnung der beiden Völker.