Lindscheid

Kleiner Ort mit langer Geschichte

Mit knapp 400 Einwohnern ist der schmucke Bohnentalort Lindscheid der kleinste in der Gemeinde Tholey, der aber bereits auf eine 750-jährige Geschichte zurückschauen kann.

Die erste Silbe des Ortsnamens wird nach der Linde gedeutet, die zweite Silbe kommt vom althochdeutschen "scheit" und bedeutet Grenze. Es ist somit anzunehmen, dass der Ort an einer Grenze, die durch einen Lindenbaum markiert war, entstanden ist. Die Flachsblüte im Wappen weist darauf hin, dass bis 1895 auf den Feldern der Gemarkung Flachs und Hanf angebaut wurde. Zur Bearbeitung dieser Pflanzen stand damals in fast jedem Haus ein Webstuhl.

Wenn man auch nicht allzu viel weiß über die Vergangenheit des Dorfes, so wurde doch überliefert, dass die Bewohner früher nicht wohlhabend waren, dass sie stets viel arbeiten mussten und oft unterdrückt wurden. So kam es zum Anbau von Hanf und Flachs, es wurde nach Achat, Rötel und Kalk gegraben, um auf diese Weise ein paar zusätzliche Einnahmen zu haben. Im Jahr 1927 wurde eine Schule gebaut, in der über 34 Jahre hinweg immer ein Lehrer die Kinder aus Lindscheid in einem einzigen Saal unterrichtete. 1971 wurde die Schule aufgelöst und später mit großem Engagement der Bevölkerung zum Vereinshaus umgebaut, das heute den Mittelpunkt des Ortes und Treffpunkt für jung und alt darstellt. Schon seit über 25 Jahren gibt es am Rand des Dorfes das Naherholungsgebiet "Waldborn", das mit Wander- und Trimmwegen viele Sporttreibende anzieht. Sehenswert ist auch das aufwendig restaurierte Bauernhaus „Haus Biwer“, das heute die Feuerwehr beherbergt.