Nur einige Wochen nach der Grundsteinlegung im Juli dieses Jahres ragen die mächtigen Gebäude des neuen Standortes der Fricke Gruppe im Industrie- und Gewerbegebiet „BAB1 – Am Schaumberg“ bei Theley als Rohbauten bereits imposant gen Himmel.
Der Landmaschinenbetrieb aus dem niedersächsischen Heeslingen baut dort momentan sein neues Logistikzentrum, um Kunden in Süddeutschland, Südeuropa und insbesondere Frankreich schon ab 2026 mit Ersatzteilen und Komponenten für Land‐ und Baumaschinen sowie Garten‐ und Kommunaltechnik zu beliefern.
Bei einem „Baustellenfrühstück“, zu dem die Gemeinde Tholey, der Gewerbeverein Schaumberg e. V., die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Sankt Wendeler Land mbH und die FRICKE Gruppe eingeladen hatten, konnten sich die mehr als 60 Gäste nicht nur ein Bild über den rasanten Baufortschritt machen, sondern erfuhren auch, was sich später in den neuen Gebäuden abspielen wird.
Wie Dr. Herbert Stommel, Bereichsvorstand Logistik bei Fricke, und der Standortleiter des Logistikzentrums Theley, Andreas Meinert erklärten, ist die 1923 gegründete FRICKE Gruppe (www.fricke.de) aus einer kleinen Dorfschmiede heraus entstanden und als Familienunternehmen mittlerweile im internationalen Handel mit Ersatzteilen, Landmaschinen, Nutzfahrzeugen und Gartentechnik in 27 Ländern an insgesamt 84 Standorten erfolgreich tätig.
Mit über 3.700 Vollzeitarbeitsplätzen in den insgesamt sieben Bereichen in der Unternehmensgruppe liege der geplante Jahresumsatz für das laufende Jahr bei rund 1,41 Milliarden Euro.
Bei Theley wird auf einer Nutzfläche von 86.000 Quadratmetern im Vollausbau (das entspricht etwa der Fläche von elf Fußballfeldern) das zweite Logistikzentrum des Unternehmens ähnliche Dimensionen wie das Zentrallager am Hauptstandort in Heeslingen haben. Im Vollausbau wird Fricke hier fast 300.000 Komponenten lagern.
Das neue Lager solle rund 10.000 Kunden in Süddeutschland und in Südeuropa beliefern. Ein hoher Grad an Automatisierung sorge dafür, dass täglich bis zu 9.600 Pakete verschickt werden können.
Geplant ist, dass die ersten Regale des neuen Standortes bereits Ende des kommenden Jahres gefüllt werden und die ersten Pakete dann gegen März 2026 von Theley aus auf die Reise zu den Kunden gehen.
Auch dann wird Tempo gefragt sein: Bei Bestellungen bis 18 Uhr am Abend sollen die Teile bereits am nächsten Tag um 8 Uhr bei den Kunden sein.
Dafür werde trotz aller Digitalisierung und Automatisierung natürlich Personal gebraucht:
Für den Betrieb stelle das Unternehmen nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Im Vollausbau werden rund 600 neue Arbeitsplätze geschaffen. Neben Mitarbeitenden mit Berufserfahrung bietet Fricke auch Auszubildenden und dualen Studierenden einen Berufseinstieg mit Perspektive.
Das Familienunternehmen investiert in den neuen Standort rund 160 Millionen Euro.
„Fricke ist kein anonymer Konzern, sondern ein Unternehmen, das mittlerweile in dritter und vierter Generation von der Gründerfamilie geführt wird. Die Einladung an die Öffentlichkeit zu einem Besuch der Baustelle im laufenden Betrieb zeigt, dass man nicht nur den Kontakt zum neuen Umfeld herstellen möchte, sondern auch Transparenz schafft. Darum können wir nach all den schlechten Nachrichten aus der Saar-Wirtschaft froh und stolz sein, dass uns eine solche Ansiedlung in der Gemeinde Tholey gelungen ist“, sagte Bürgermeister Andreas Maldener.
Auch Landrat Udo Recktenwald zeigte sich erfreut: Der Landkreis St. Wendel zeichne sich wirtschaftlich nämlich durch einen gesunden Mix aus „großen Playern“ und mittelständischen Unternehmen aus. Da passe Fricke bestens hinein. „Fricke ist regional verwurzelt aber international erfolgreich und als Familienunternehmen ein Musterbeispiel für Unternehmergeist.“
Holger Peter, der Vorsitzende des Gewerbevereins Schaumberg, und Julian Schneider, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Sankt Wendeler Land betonten, dass das in der Gemeinde Tholey bereits fest etablierte Format der „Unternehmerfrühstücke“ mit dem ersten „Baustellenfrühstück“ eine gelungene Ergänzung gefunden habe. Gleichzeitig mahnte Holger Peter alle Anwesenden an, intensiv für das Handwerk zu werben und dessen Nachwuchs zu sichern.