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Für die Zukunft gerüstet Gutachten bescheinigt Gemeinde-Feuerwehr hohen Leistungsstand

Die Feuerwehr in der Gemeinde Tholey ist bestens aufgestellt. Dies bescheinigt Dr. Roland Demke, der frühere Chef der Saarbrücker Berufsfeuerwehr und Leiter der staatlichen Feuerwehrschule in Würzburg, den Löschbezirken der Gemeinde Tholey in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates  der Gemeinde Tholey. Bei dem Lob handelte es sich allerdings keineswegs um Höflichkeitsfloskeln eines Profis für seine ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen, sondern um ein Urteil, das der Leitende Branddirektor im Ruhestand als unabhängiger Gutachter gefällt hatte.

Hintergrund: Die Gemeinden sind im Saarland nach dem Brand- und Katastrophenschutzrecht dazu verpflichtet, einen „Bedarfs- und Entwicklungsplan“ vorzulegen und diesen regelmäßig fortzuschreiben.

Nachdem der erste Plan 2006 erstellt und in den folgenden Jahren regelmäßig fortgeschrieben worden war, stand nun eine weitere Fortschreibung an.

Beauftragt hatte der Gemeinderat damit erneut Dr. Roland Demke, der sein Gutachten mit Hilfe der Wehrführung, der Leitungen der einzelnen Löschbezirke und der Gemeindeverwaltung über einen längeren Zeitraum erstellte.

Mit positivem Fazit: Was Personalstand und Ausrüstung angeht, sind alle Löschbezirke in der Gemeinde nämlich gut aufgestellt, wie er berichtete und in dem Gutachten nachzulesen ist.

Das Gefährdungspotenzial sei durch die  ländlich geprägte Struktur und auch die Art der Industrie- und Gewerbebetriebe in allen Ortsteilen als „gering bis normal“  einzustufen.

Dabei stellte der Gutachter auch fest, dass in allen Ortsteilen genügend Feuerwehrleute auch für Einsätze am Tag, also den üblichen Arbeitszeiten, zur Verfügung stehen. Dazu sei allerdings die Alarmierung mehrerer Löschbezirke gleichzeitig nötig, merkte der Gutachter an.

Die vorgegebene Eintreffzeit von acht Minuten werde von den Löschbezirken erreicht.

Mit etwa 315 aktiven Feuerwehrleute in allen Löschbezirken werde die laut Satzung vorgesehen Soll-Stärke von 233 deutlich übertroffen. Dank des Durchschnittsalters von unter 40 Jahren sei auch längerfristig ein konstantes Personalniveau zu erwarten. Als kleines Manko sieht der Gutachter die Frauenquote, die bei 13 Prozent liegt. Hier regt Demke an, diese auf 20 Prozent zu erhöhen.

Mit gut 210 Mitgliedern in den Jugend- und Bambiniwehren insgesamt sollte auch der Nachwuchs laut Gutachterurteil  in den nächsten Jahren grundsätzlich gesichert sein. Dennoch mahnte der Experte an, ständig Nachwuchs zu rekrutieren und das ehrenamtliche Engagement durch hauptamtliche Unterstützung zu entlasten, beispielsweise bei der Wartung und Pflege der Fahrzeuge oder dem Unterhalt der Feuerwehrhäuser.

Gründlich unter die Lupe genommen hatte Demke auch die Gerätehäuser und Ausstattung aller Löschbezirke. Den größten Handlungsbedarf sieht er dabei im Bohnental und in Hasborn-Dautweiler, wo allerdings durch die Erweiterung des Gerätehauses in Hasborn, die bereits in der konkreten Planung sei, und den Neubau im Bohnental Abhilfe geschaffen wird Als bestmöglichen Standort für diesen Neubau habe sich die so genannte „Sawwelkaul“ an der L145 vor dem Ortsausgang von Neipel an der Abzweigung Richtung Lindscheid herausgestellt.

Roland Demkes Plan, wie die Fuhrparks der einzelnen Löschbezirke in den kommenden Jahren auf dem erforderlichen Stand gehalten werden, sieht im kommenden Jahr die Ersatzbeschaffung für ein Tragkraftspritzenfahrzeug für den Löschbezirk Bohnental vor. Auch in den folgenden Jahren empfiehlt er, in die Jahre gekommene Fahrzeuge Zug um Zug zu ersetzen.

Bürgermeister Andreas Maldener dankte Dr. Roland Demke für die intensive Arbeit an dem Gutachten. Dabei lobte er auch die Feuerwehrangehörigen und die Wehrführung auf Gemeinde- und Löschbezirkseben für die enge und gute Zusammenarbeit mit dem Experten.

„Die Feuerwehren genießen in der Gemeinde Tholey völlig zu Recht eine hohes Ansehen“,  so der Bürgermeister. „Ob es um Brände, Hochwasserereignisse oder technische Hilfeleistungen geht: Auf unsere Löschbezirke ist immer Verlass, darum werde ich auch in Zukunft alles dafür tun, dass unsere Freiwillige Feuerwehr die materielle und die ideelle Anerkennung bekommt, sie sie verdient.“