Innenminister Reinhold Jost hat im historischen Sitzungssaal des Landratsamtes St. Wendel vier Kommunalpolitikern aus dem Kreis St. Wendel die „Freiherr-vom-Stein-Medaille“ überreicht.
Unter ihnen war auch Aloysius Berwanger, der Ortsvorsteher von Neipel. „Die Städte und Gemeinden stehen immer wieder und gerade in der heutigen Zeit vor neuen und großen Herausforderungen. Deshalb brauchen wir Bürgerinnen und Bürger, die bereit sind, sich diesen Herausforderungen zu stellen“, so der Innenminister in seiner Laudatio. „Über die Parteigrenzen hinweg haben alle Geehrten eines gemeinsam: die uneigennützige Bereitschaft für die Allgemeinheit und das Gemeinwohl zu wirken.“
Mit Aloysius Berwanger wurde dabei ein politisches Urgestein ausgezeichnet, das sich seit mehr als einem viertel Jahrhundert kommunalpolitisch engagiert.
1999 zog er erstmals in den Ortsrat von Neipel ein, dem er seitdem ohne Unterbrechung angehört. 2004 wurde er zum Ortsvorsteher des Bohnentalortes gewählt, ein Amt, das er seitdem mit großem Engagement und Leidenschaft ausübt. Seit 2004 gehört er zudem dem Gemeinderat der Gemeinde Tholey an und bringt seine Expertise hier im Ausschuss für Bauen, Wohnen und Umwelt, im Notausschuss sowie als Ausschusssprecher der CDU-Fraktion ein.
Auch außerhalb der Arbeit in den Kommunalparlamenten ist Aloysius Berwanger sehr aktiv, so als Mitbegründer der Bohnentaler „Muskeltiere“ und der „Selbermacher“, die er im Rahmen des interkommunalen Projektes zur integrierten Dorfentwicklung Bohnental an vorderster Front mitgeprägt hat.
Zudem ist er als Fahrer des Bürgerbusses der Gemeinde unterwegs und unterstützt damit seine Mitbürgerinnen und Mitbürger beispielsweise dabei, Behörden- und Arzttermine wahrnehmen zu können. Auch als Schützer der Traditionen des Bergbaus über die Barbara-Bruderschaft Scheuern und als Helfer bei den Ausstellungen im Haus am Mühlenpfad hat Aloysius Berwanger sich große Verdienste erworben.
Bürgermeister Andreas Maldener dankte Aloysius Berwanger bei der Preisverleihung persönlich für sein großes Engagement.
„Aloysius Berwanger ist sicher ein Vorbild, dessen kommunalpolitisches und gesellschaftliches Handeln weit über das gewöhnlich Maß hinaus geht. Darum ist er ein verdienter und würdiger Träger der Freiherr-vom-Stein-Medaille“, so der Bürgermeister.
Dabei bedankte er sich bei dem Geehrten für die stets gute und faire Zusammenarbeit. Seinen Dank richtete er auch an Gattin Renate Berwanger, die ihren Mann immer unterstützt habe.
Neben Aloysius Berwanger wurden auch Petra Mörsdorf (Otzenhausen), Thomas Georgi (Sötern) und Oskar Schmitt (Furschweiler) für herausragende kommunalpolitische Leistungen in ihren Gemeinden ausgezeichnet.
Hintergrund:
Die Freiherr-vom-Stein-Medaille wird alle zwei Jahre vergeben. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, die sich bei der Ausübung ihrer ehrenamtlichen kommunalpolitischen Tätigkeit oder ihres Amtes als kommunale Ehrenbeamte besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung erworben haben.
Namenspatron Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein (1757 – 1831) war ein preußischer Staatsmann, der vor allem durch seine Reformen im Verwaltungs-, Wirtschafts- und Bildungsbereich bekannt wurde. Ab 1807 im Amt des Staatsministers setzte er sich engagiert für die Freiheit der Person und die Freiheit des Eigentums ein. In der tatkräftigen Mitwirkung freier Bürgerinnen und Bürger am öffentlichen Leben sah Freiherr vom Stein die Grundvoraussetzung für einen funktionierenden Staat. Die häufig nach ihm benannte Preußische Städteordnung von 1808 („Steinsche Städteordnung“) gilt als das Fundament der modernen kommunalen Selbstverwaltung in Deutschland.